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Ein nostalgischer Rückblick

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Wo sind all die Flipper hin....

... wo sind sie geblieben? Wehmut kommt auf: "Geh`n wir heute noch ins Autokino", "Ich hol' mir noch 'ne Bluna", "Meine Zündapp hab' ich aufgebohrt" waren einfache Sätze und klar formuliert. Und immer wieder diese blinkenden, vielfältig tönenden, herausfordernden flimmernden Kästen, die FLIPPER!!!. Man wurde regelrecht verfolgt von diesen vierbeinigen Geschöpfen die man bezwingen wollte und sich sagte, heute muss der Kasten dran glauben.

Schon wieder ein Extra Ball", "der spielt wie ein Flippergott!", "Haste noch ne Mark" , "lass mich auch mal ran, warte schon ne ganze Stunde“ waren übliche Aussagen die klar und direkt nur eines betrafen, das Flipperspielen.

Die "Jugendlichen" und "Halbstarken" der 60er und 70er gaben sich die kollektive Kugel. Wer sich damals nicht auskannte mit "Double Bonus", "Same Player Shoots Again“ erntete anstatt Anerkennung meist nur Schmach in der eigenen Clique.

Entweder wurde das Flippern kollektiv gefeiert oder konsequent abgelehnt.
Zur Musik von Suzi Quadro, Sweet, T-Rex und Slade flipperte man allabendlich in der Stammkneipe oder heruntergekommenen Hinterzimmer Spielhalle um Punkte und Getränke.
"Tilt" was das meist gefürchtete Wort und konnte manche frühe Hoffnung auf das Erreichen eines Freispiels oder das Gewinnen beim Mannschaftsspiel jäh zerstören.

In den 70er Jahren kamen so viele Flipper raus, das kaum man sich an ein Modell gewöhnt hatte schon wieder ein neues da stand. Manche Kneipen stellten bald 50% Ihrer Gesamtfläche den Automaten zur Verfügung da ja eine enorme Spielleidenschaft bestand die es zu sättigen galt.

Gelegentlicher Nostalgie-Flip

Seit gut 20 Jahren nun sterben sie langsam aber sicher aus, diese Dinosaurier unter den Spielautomaten - wie natürlich auch andere wichtige Requisiten ihrer Zeit.
Schon seit längerem haben die kleineren, unempfindlicheren, rentableren wie auch langweilig-sterilen Videospiele und Touchscreens den sperrigen und zuwendungsbedürftigen, Seitentastenkasten aus Kneipen, Discos und Spielhallen verdrängt. Hardcore – Flipperfans versammeln sich noch hier und da, vereinsamt frönen sie ihrer Leidenschaft, bei den anderen bleibt es, wenn überhaupt, beim sehr gelegentlichen Nostalgie-Flip.

Der Todesstoß

Der Körperkult der Gegenwart macht aus unerfindlichen Gründen Halt vor "Mata Hari" mit ihren Glitzerbällen und all den anderen Kugel-Kumpels - nur wenige präsentieren sich noch öffentlich im physischen Kontakt, im liebevollen Rütteln am Gehäuse, in aufschreiender Ektase nach einem erkämpften Freispiel.
Und die Erbauer ziehen die Konsequenz: Für die wenigen noch öffentlich aufgestellten Flipper-Exemplare wurde die Einführung des Euro der finale Todesstoß sein, denn kaum ein Aufsteller hatte Lust die alten Kisten auf die neue Währung umrüsten. Der Münzschlitz verschließt sich, für immer. Es ist wie auf einer Beerdigung die man versäumt hat da keiner einen rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht hat.

Chronologie eines Abschieds

Flipper gehörten, obwohl erstmals bereits vor dem letzten Krieg im Einsatz, zu den wichtigsten Vertretern des "American Way of Life" in Nachkriegsdeutschland. Ihre kunstvollen Namen, poppigen Designs und hochtechnischen Funktionalitäten waren einzigartige Gesamtkunstwerke.

Noch einige Jahre währte der Kampf ums Überleben, Ende 1999 dann stellte der Marktführende Flipperfabrikant Williams/Bally seine Produktion ein. "Star Wars Episode I" hieß das letzte Modell. Es war der Versuch, durch einen mit 3-D-Animationen und Special-Effects gestalteten Flipper den Video-Games Konkurrenz zu machen und auch wieder ein junges Spielerpublikum zu erreichen. Der Versuch scheiterte, da speziell in den USA die Absatzzahlen weit hinter den Erwartungen der Hersteller zurück blieben.

Ein Relikt vergangener Zeiten?

Und so kommt es, dass der "Pinball" - ein amerikanischer Exportschlager wie Kaugummi oder Coca-Cola - nun zum begehrten Sammlerstück wurde. Die seltenen Modelle, wie zum Beispiel der "Rolling Stones", der "Kiss" oder der "Guns n' Roses" - werden von Musikfans sowie Flipper-Fans zu enorm hohen Preisen gehandelt und wandern in die heimischen Gefilde wie Hobbykeller, Spielzimmer und auch Wohnstuben. Wo sie natürlich nicht hingehören, aber immerhin werden sie dort liebevoll gehegt und gepflegt. Man kann sich täglich dem schönen Anblick hingeben und das funkeln der Lämpchen bequem vom Sofa aus beobachten.

Flipper in Privathaushalten

In den 60 – 80er Jahren gab es in der Öffentlichkeit so viele Flipper, dass kaum jemand auf die Idee kam sich so eine Maschine auch mal ins eigene Haus zu stellen. Erst nachdem die Geräte Ende der 90er Jahre fast völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden waren fragte man sich „Wo sind all die Flipper hin… Wo sind sie geblieben?
Die Antwort im Jahre 2007 heißt ganz klar: "Den Flippern geht es gut und Sie sind als neue Familienmitglieder zu tausenden in privater Obhut".

 
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